Campen im Wald

Vergleichen durch Gegenüberstellen

Um durch Gegenüberstellen zu vergleichen, werden in der DGS zunächst die zu vergleichenden Objekte verortet. Dafür gibt es 3 Möglichkeiten:

1. Verorten im Gebärdenraum mittels Zeigefinger

Statt links-rechts kann auch oben-unten verortet werden.

2. Verorten im Gebärdenraum durch eine veränderte Ausführungsstelle
3. Verorten an den Fingern

Diese Variante wird meist bei mehr als drei Vergleichsobjekten genutzt, da man hier am einfachsten die Übersicht behält.

Auf die verorteten Objekte kann nun beliebig verwiesen werden und Näheres zu ihnen erläutert werden. Um ökonomisch zu gebärden, sollte man Objekte mit gleichen Eigenschaften zusammenfassen. Beziehungen, wie z. B. "besuchen", werden nicht an der Hand angezeigt. Stattdessen weicht man kurz auf den Gebärdenraum aus. Wenn man Daumen und Zeigefinger schon erklärt hat, bildet man eine F-Hand, wenn man dann zu den restlichen 3 zusammenfassend etwas sagen will.

Spezielle Regeln für das Verorten
  • Sind Personen anwesend, wird auf sie gezeigt, statt sie zu verorten.
  • Es wird dem Alter nach, von alt nach jung, verortet (am besten auch bei reinen Aufzählungen).
  • Zwei Personen kann ein gemeinsamer Ort zugewiesen werden, z. B. aufgrund von Verwandtschafts- oder persönlichen Beziehungen (ein Ort für Vater + Sohn, ein Ort für den Lehrer).
  • Hierarchisch höher gestellte Autoritäten (einflussreiche Personen oder Einrichtungen) werden höher verortet.
  • Tatsächlichen räumlichen Verhältnissen wird bei der Verortung Rechnung getragen: Städte, Häuser... zueinander.
  • Kinder oder liegende Personen werden tiefer verortet.
  • Eltern werden höher verortet als ihre Kinder, auch wenn diese schon erwachsen sind.
  • Gott wird am höchsten verortet.
  • Die Verortung ist gültig, bis ein Themenwechsel stattfindet.
  • Um etwas zu verorten, unterbricht man den Blickkontakt zum Empfänger und schaut auf seine eigenen Hände.

Hierarchische Strukturen darstellen

Um hierarchische Strukturen darzustellen, werden, ähnlich wie bei einem Baumdiagramm, Oberbegriffen verschiedene Unterbegriffe zugeordnet.

Hörschwellenabhängige Gradeinteilung der Hörstörungen

  • Normalhörigkeit bis 10 dB (zwischen 20 und 20.000 Hz)
  • leichtgradige Schwerhörigkeit bis 40 dB
  • mittelgradige Schwerhörigkeit 40–60 dB
  • hochgradige Schwerhörigkeit 60–90 dB
  • Resthörigkeit 90–100 dB
  • an Taubheit grenzende Schwerhörigkeit ab 100 dB
  • praktische Taubheit (letzten 3: Gehörlosigkeit)
1993: Gründung der „Interessengemeinschaft zur Förderung der Kultur Gehörloser“ (IFKG) – 1998 umbenannt in „Kultur und Geschichte Gehörloser“
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